Polenexkursion 1999

Im Sommer 1999 waren wir in Polen, genauer gesagt in den Beskiden. Zusammen mit polnischen Studenten hatten wir nichts besseres zu tun, als eine Woche lang einen Gipfel nach dem anderen zu erstürmen. Dabei gab's natürlich auch viel zu erleben und zu sehen. Einige von uns haben ziemlich viel fotografiert, was Euch jetzt zugute kommt, denn so habt Ihr auch noch ein bißchen was davon.

Schon die Anreise war ein Ereignis für sich. Einige von uns sind mit Dr. Schöpke von Berlin aus gefahren, andere kamen mit dem Zug. Getroffen haben wir uns dann alle in Breslau. Von dort sollten wir noch "ein Stück" mit dem Bus fahren. Ich weiß nicht, was Ihr Euch dabei denkt, aber wir rechneten so mit 1-2 Stunden. Falsch gedacht! Insgesamt waren es dann 12 Stunden, bis wir endlich in unserem Hotel waren...

Am nächsten Morgen ging es auch direkt auf den ersten Gipfel, einen zum Eingewöhnen, wie es hieß. Zuerst war alles ja noch ganz harmlos, nur ein paar kleine Hügelchen hoch und runter. Aber beim letzten, dem eigentlichen Gipfel, sind wir dann doch etwas aus der Puste gekommen. Über den tief hängenden Wolken erreichten wir den Gipfel mit einer Höhe von 1307m. Zwischendurch wurden immer mal wieder ein paar Pflanzen bestimmt. Aber auch einige Tierchen bekamen wir zu Gesicht. Nur die Bären, die uns zu Anfang der Exkursion "versprochen" wurden, haben sich leider nicht gezeigt.

Die nächsten Tage ging es immer wieder in die Berge, ständig gab es neue Pflanzen zu entdecken. Das war zwar ganz schön anstrengend, hat aber auch wahnsinnig viel Spaß gemacht. Auch wenn es an einem Tag öfter hieß, diesen Gipfel dort hinten nehmen wir auch noch mit. Immer wenn man einen Gipfel geschafft hatte und dachte, nur noch dieser Abstieg, dann haben wir' s geschafft - denkste! - der nächste Gipfel sollte auch noch erstürmt werden.
Lustig war es auch in Momenten, in denen andere zu "leiden" hatten, frei nach dem Motto: Schadenfreude - schönste Freude. Zum Beispiel als Dr. Schöpkes sagte: "Mist, ich habe kein Wasser mehr bzw. ich habe es schon noch, nur nicht mehr in meiner Flasche!" Das gesamte Wasser war in eine Ersatz-Jeans und einen Pullover gelaufen, die er dann zum Trocknen an den Rucksack hängte.

Aber auch die Abende waren immer recht lustig. Ob man nun Billard spielte oder sich einfach nur an den flackernden Kamin setzte und quatschte. Da konnte man wieder Kraft schöpfen für den nächsten Tag.
Unsere "Profs" dachten sich auch immer wieder was neues aus, um uns bei Laune zu halten, z.B. eine Fahrt mit der Schmalspurbahn, in der es zwar ziemlich eng war, wir aber trotzdem sehr viel Spaß hatten. Nur am letzten Tag konnte uns keiner mehr so richtig dazu bringen, die Gipfel zu erstürmen. Kurzerhand wurde der Freitag zum "Studentenwunschtag", was darin endete, daß wir zu einem Stausee fuhren und uns dort vergnügten. Einige schauten sich nur die Staumauer an und aßen Mittag, andere mieteten sich Boote und machten sich einen schönen Nachmittag am Strand.

Damit war die Woche in Polen auch schon so gut wie vorbei. Auf der Rückfahrt machten wir noch kurz Halt in Krakau, aber nach zwei Stunden hieß es dann schon wieder weiter in Richtung Heimat. Einige von uns blieben allerdings noch hier, um auf den Zug nach Deutschland zu warten...

Tja, mehr weiß ich jetzt nicht zu berichten, aber vielleicht hat es bei Euch ja die Lust und Neugier geweckt, bei einer der nächsten pharmakobotanischen Exkursionen selbst mitzumachen.

 


© Dana Baumgärtel